123 Walzertanz | sich im Kreis drehen und trotzdem vorankommen

BEWEGUNG MACHT MEHR SPAß ALS KEINE BEWEGUNG | Kunst+Technik


123 Walzertanz | sich im Kreis drehen und trotzdem vorankommen
wir bauen mechanische Tanzpaare
ein Kunst+Technik-Projekt

Projektwoche mit er Klasse 5c
Hauptmann von Köpenick Grundschule | Berlin-Köpenick

ein Kunst & Technik-Projekt
von Christian Bilger und Julia Ziegler
16. - 20. Oktober 2017

gefördert durch Mittel des
projektfonds kulturelle bildung berlin
Kulturamt Köpenick

Tänze sind so vielfältig wie Musik. Wir sind gespannt, was sich die Kinder unter einem "Walzer" vorstellen, welche Tänze sie kennen und vielleicht können und was sie schon mal gesehen und wo sie schon mal getanzt haben. Auch übertragen wird der Begriff für Bewegungen verwendet, wenn man zum Beispiel sagt, das Schmetterlinge durch eine Wiese oder Schiffe auf den Wellen tanzen. Es ist etwas leichtes, es geht nicht geradeaus, es hat mit Bewegung zu tun, es macht Spaß. Wir rollen walzertanzend durch den Schulhof. Die Kinder erfahren etwas über die Regeln des Paartanzes, was einen Walzer von einem Foxtrott oder Tango unterscheidet, sie lernen den Dreivierteltakt und einige Walzerstücke kennen. Rücksicht und Charme gehören auch dazu. Der Wiener Walzer ist der schnellste, aber es gibt auch einen langsamen Walzer, einen Flohwalzer, einen Schneewalzer und sogar einen Valse triste, einen traurigen (und schaurigen) Walzer von Sibelius; Chopin war ein Meister auf diesem Gebiet, Johann Strauß nennt man den Walzerkönig. Einiges werden wir hören. Vielleicht haben wir ja sogar Zeit für eine kleine Tanzstunde, vielleicht gibt es aber auch zuviel Handwerkliches zu tun das Ganze muss ein paar Jahre verschoben werden, bis (Fußball-)Spielbeine auch zu Tanzbeinen werden. Jedes Kind baut ein tanzendes Paar, das durch das Schulhaus geschoben werden kann und sich dabei im Kreise dreht. Ein Umsetzmechanismus ist notwendig, damit die durch das Schieben = Fahren verursachte Drehbewegung zu einer sich in der Senkrechten drehenden Bewegung einer kleinen Holzscheibe werden kann, auf der das Paar steht. In klassischer Haltung, die Hände auf Schulter und Schulterblatt gelegt, so dass die Arme als Waagerechtflächen, der Körper und die Beine senkrecht stehen und bewegte Dreidimensionalität aus vielen Flächen entsteht. Die Beine miteinander harmonisch ausschreitend, und je ein Bein soll mit der Fliehkraft nach außen fliegen. Zwischen Kontrolle und Übermut wirbeln die Figuren umeinander. Die Kinder zeichnen und erfinden ihre Figuren selbst. Kleider, Namen und Geschichten werden sie sich dazu ausdenken. Wir werden ihnen helfen, sie in mechanisierbarer Form umzusetzen. Die benötigte Mechanik bauen wir aus Holz, mit Hilfe von Laubsägen, japanischen Sägen und Akkuschraubern. Alles wird geschliffen, gebohrt, gesteckt, verschraubt, bemalt. Beim Bauen erlernen die Schüler handwerkliche Techniken und den Umgang mit den Werkzeugen.