Mechanische Tiere und ein großes Wandbild

Die Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule ist eine zwei-zügige Grundschule in Berlin Spandau im Stadtteil Stresow. Die meisten Kinder leben im Umfeld, morgens in der
S-Bahn haben wir aber auch von weit her anreisende Schüler*Innen getroffen.
Zahlreiche Nationalitäten sind vertreten, ein hoher Anteil an Kindern nichtdeutscher Herkunft besucht die Schule, auch solche mit wenig Deutschkenntnissen. Neben vier regulären JüL-Klassen gibt es vier Sprachförder-klassen.

Die Schule ist in zwei einander gegenüber stehenden Gebäuderiegeln untergebracht. Einige Außenwände sind mit Waschbetonplatten verkleidet.
Der Schulhofbereich dazwischen wird so durch eine Wand aus 19 Platten eingefasst. Diese Fläche von ca. 4,5 x 28 m war unser Bildgrund. ...mehr

Die Ernst-Ludwig-Heim-Grundschule ist eine zwei-zügige Grundschule in Berlin Spandau im Stadtteil Stresow. Die meisten Kinder leben im Umfeld, morgens in der
S-Bahn haben wir aber auch von weit her anreisende Schüler*Innen getroffen.
Zahlreiche Nationalitäten sind vertreten, ein hoher Anteil an Kindern nichtdeutscher Herkunft besucht die Schule, auch solche mit wenig Deutschkenntnissen. Neben vier regulären JüL-Klassen gibt es vier Sprachförder-klassen.

Die Schule ist in zwei einander gegenüber stehenden Gebäuderiegeln untergebracht. Einige Außenwände sind mit Waschbetonplatten verkleidet.
Der Schulhofbereich dazwischen wird so durch eine Wand aus 19 Platten eingefasst. Diese Fläche von ca. 4,5 x 28 m war unser Bildgrund.

Wir arbeiteten mit den Kleinsten. Die 8 JüL-Klassen der Grundschule werden statt mit Ziffern und Buchstaben mit Tiernamen bezeichnet.
Neuankömmlinge beginnen ihren Weg durch die Schule als Drachen oder Hasen, gehören den Delfinen oder Eichhörn-chen an, gehen mit den Füchsen zum Sport oder sind dabei, wenn Bären und Mäuse einen gemeinsamen Ausflug machen. Dank der kuriosen Unterteilung der Fischklasse in Clownfische und Wale – zur Unter-scheidung der ersten und zweiten Klasse – erfahren sie früh, dass Wale ebendies nicht sind: echte Fische. Die Zuordnung wird gelassen hingenommen oder stolz verinnerlicht. Wir haben kein Kind sagen hören: ich wäre lieber ein Drache als eine Maus.
Die Klassen kamen für die Projektwoche in den Werkraum, um sich dort mit ihrem Wappentier zu beschäftigen und es zu mobilisieren, so dass am Ende Hasen hoppelten, Füchse jagten, Fische schwammen.
Wir entwickelten für jede Tierart einen einfachen Mechanismus, der die charakteristische Bewegung ermöglicht. Die Kinder der Sprachförder-klassen haben das Glück, in kleineren Gruppen zu lernen, daher konnten wir sehr komplexe Maschinen mit ihnen bauen. Im Handwerklichen waren sie ausdauernd und geschickt.

Der Montagmorgen beginnt jeweils mit einem PhysikCrashkurs anhand mechanischer Spielsachen, die beobachtet, analysiert und ausprobiert werden.
Weiter geht es mit Titel und Thema. Ein Tagebuch aus robustem Papier begleitet die praktische Arbeit. Die Schüler malen mit Ölkreide, machen Entwürfe mit Blei- oder Buntstift und manchmal mit Kohle. In die Bücher kamen Bilder von den wilden Tieren, Fotos, später Fuchsfabeln und Bärenmärchen, Hase und Igel als Comic gezeichnet, Szenen aus dem Leben von Stadt- und Landmaus…und auch biologische Besonderheiten fanden Beachtung wie die Symbiose zwischen Clownfischen und Anemonen.
Den Tagebüchern sind die Motive für die Wand entnommen. Gebaut wird mit Holz, das gesägt, geschliffen, gebohrt, verschraubt und bemalt wird.
So erwirbt jedes Kind im Laufe dieser Woche etwas Sicherheit im Umgang mit Akkuschrauber und japanischer Säge, Hammer und Zange und nimmt am Ende ein eigenes Kunstwerk mit nach Hause.
Ob gewissenhaft genau oder genialisch hingeworfen, ruppig flott oder zaghaft suchend, alle Kinder erarbeiteten selbstständig auf die ihnen eigene Weise die Umsetzung ihrer Vorstellungen, im Heft und am Objekt. Überraschung und Zufall sind natürlich immer auch dabei.
Jeden Freitagvormittag gab es eine Einzelpräsentation der Maschinen vor der Klasse und eine Gruppen-vorstellung für die anderen JüL-Klassen. Eine Woche lang hausten die Tiere noch in Glasvitrinen in den Fluren, bevor sie mit ihren Besitzern nach Hause durften. . . ...weniger-->