Kardanisch | vom Wackeldackel und dem römischen Seefahrer

BEWEGUNG MACHT MEHR SPAß ALS KEINE BEWEGUNG | Kunst und Technik

Kardanisch | vom Wackeldackel und dem römischen Seefahrer
wir bauen eine kardanische Aufhängung

ein Kunst+Technik-Projekt
von Christian Bilger und Julia Ziegler (bildende Künstler)
mit der Friedrich Drake Grundschule | Berlin | Steglitz-Zehlendorf
als Projektwoche für die Klasse 2a und Frau Schick

30. November - 4. Dezember 2020

gefördert durch Mittel des
projektfonds kulturelle bildung berlin
Kulturamt Berlin | Steglitz-Zehlendorf

Kardanisch from Christian Bilger on Vimeo.


Kardanisch | vom Wackeldackel und dem römischen Seefahrer

Dokumentation einer Kunst und Technik-Projektwoche von Christian Bilger und Julia Ziegler (bildende Künstler*innen) mit einer 2.Klasse der Friedrich Drake Grundschule, Berlin Steglitz-Zehlendorf.

THEMA: Es fuhr einmal ein Römer mit seinem Schiff über das Meer, er hatte große Freude am Schreiben. Aber wenn das Meer mal etwas rauer wurde und die Wellen das Schiff zu schaukeln begannen, nervte es ihn sehr, dass die Tinte aus seinem Tintenfässchen schwappte und ihm hässliche Flecken auf das Papier machte. Das ärgerte ihn sehr, aber da er ein Mann der Tat war und erfinderisch nahm er sich dieses Problems an und baute eine kardanische Aufhängung. Da hinein stellte er sein Tintenfass und sah, dass sich das Gefäß immer der Bewegung seiner Umgebung anpasste und so war das Fleckenproblem gelöst. Wir haben zwar kein Schiff, bauen aber trotzdem alles nach: das wilde Meer, das schwankende Deck, darin eine mobile kardanische Aufhängung, um damit zu experimentieren. Wir schauen kurz bei Gerolamo Cardano vorbei, der diese technische Raffinesse zwar nicht erfand, aber als erster beschrieb und nach dem sie benannt wurde, wie auch das Kreuzgelenk oder die Kardanwelle.

PRAXIS: Innerhalb einer Woche baut jedes Kind ein eigenes mechanisches Objekt, imaginiert als ein Fischerboot, eine Fregatte, als Galeere, Containerschiff oder Piratenjolle: schwanken tun sie alle.
Wir bauen Gestelle mit Achsen und Rädern und mit einer gut sichtbaren und leichtgängingen Mechanik. Wir nutzen dabei Laubsägen, japanischen Sägen, Kreisschneider, Akkuschrauber, eine Ständerbohrmaschine, …An einer Kurbel dreht man, der Exzenter verwandelt die Kreisbewegung in ein Auf und Ab.
Im Mittelpunkt steht die exakt gebaute Kardanische Aufhängung mit einem gefüllten Wasserbecher, drum herum tobt abwechslungsreiches laubgesägtes Leben: kleine bunte Matrosen und Matrosinnen wuseln an Deck, versuchen Gleichgewicht zu halten und das Steuer in der Hand. Unter ihren Füßen tummeln sich Haie und Quallen. Jedes Kind führt ein großformatiges Werktagebuch für Schiffsbaupläne, Besatzungsportraits und die technische Skizze einer Kardanischen Aufhängung.
Zum Abschluss stellen die Kinder ihre Maschinen der Klasse vor und gehen dann gelenkig mit ihnen nach Hause.