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BEWEGUNG MACHT MEHR SPAß ALS KEINE BEWEGUNG | Kunst und Technik
Schlammspringer
über das Abenteuer, sein Element zu verlassen
Eine Projektwoche mit einer JÜL-Klasse
der Hauptmann von Köpenick Grundschule
Berlin | Treptow-Köpenick
27. Novemder-18. Dezember 2013
gefördert vom
Kulturamt Treptow-Köpenick durch Mittel des
eine Projektwoche zum Thema Kunst und Technik
mit Biologie, Physik und Handwerk
für eine Jül- Klasse der Hauptmann von Köpenick - Grundschule
Wir bauen ein "Aqua-Teraium" mit einem ungewöhnlichen Tier
Zum Thema
Schlammspringer sind kleine Fische, die amphibienhaft im Brackwasser und in Mangrovenwäldern Ostafrikas und Asiens leben. Sie sind diesem Leben gut angepasst und sehen daher aus wie putzige Comicfiguren. Ihre kräftigen Vorderflossen nutzen sie wie Ärmchen, mit denen sie sich über den feuchten Grund hieven, die Augen stehen wie Erdnüsse eng zusammen oben auf dem Kopf, in dem sie beim Blinzeln gelegentlich ganz verschwinden. Sie ermöglichen die ideale Rundumsicht auch aus Pfützen. Periophtalus – "Umherseher"- ist der lateinische Name. Sie graben sich Höhlen zum Schlafen und Laichen und müssen dafür Schlammpäckchen verschlingen und wieder ausspeien. Ansonsten sind sie ihrem Namen gemäß auch springend unterwegs, um Insekten zu jagen. Wenn sie dabei Brust- und Rückenflossen aufstellen, erinnern sie an kleine Drachen. Im Aquarium Berlin gibt es ein Becken, in dem man sehen kann, wie ihre silbernen Augen aus dem seichten Wasser ragen.
Das sind unsere Favoriten, denen wir uns künstlerisch,
technisch, biologisch und philosophisch angenähert haben.
Die Idee entstand durch eine Beobachtung in anderen Kursen: beim Versuch, eine schöne Farbe zu mischen, werden Unmengen leuchtender Töne in ein Gefäß gegeben und verrührt, bis von der hellen und dunklen Pracht ein mittleres Braun-Grau übrig ist. Da das nicht gefällt, tut man noch etwas Zinnober dazu… solange, bis wir das Fest beenden. Was sonst nicht gern gesehen ist, ist diesmal erwünscht: das Umfeld der Schlammspringer werden die Kinder selbst mischen. Es stehen nur Grundfarben und klare Töne zur Verfügung. Gemischt wird auf dem Werkstück.
Im Schlamm herumzuspringen ist ein Vergnügen, das man hierzulande nicht allzu häufig hat. Die Großen gehen vielleicht in die Therme, die Kinder durften es als Babys im Sandkasten, die armen Schulkinder kommen sehr selten dazu. Dabei ist es lustvoll, das sieht man den kleinen Fischen an. Oder haben sie es besonders schwer, seitdem sie das Wasser verließen? Wo lebt es sich am besten?
PRAXIS:
In einer Projektwoche baute jedes Kind ein Aqua –Terrarium samt kinetischem Bewohner. Aus Holz sägten die Kinder Mangrovenwurzeln und Steine, gestalteten mit Liebe das Umfeld ihres neuen Haustieres. Der Fisch selbst, ebenfalls aus Holz, wurde aus mehreren Gliedern gefertigt und kann mittels einer Katapult-Mechanik springen oder an einem Stab über den Boden kriechen. Die mechanische Funktion bringt Leben in die Kiste, ansonsten lagern sie formschön im gemalten Brackwasser, die Augen immer oben.
Die Kinder machen einen Entwurf. Sie lernen den Umgang mit Werkzeug und Holz, mit japanischer Säge, Akkuschrauber, Schraubzwingen… Sie benutzen lange und kurze Schrauben, montieren Beilegscheiben, um Reibung zu mindern, sie bauen Räder und verstehen, wann ein Bohrloch passend und wann es größer als die Achse sein muss. Es wird einfache Physik erklärt und angewendet. Die Kinder müssen präzise sein beim Bau der Mechanik und dürfen frei und anarchisch gestalten bei der Inneneinrichtung.
Ein großformatiges Tagebuch für technische Skizzen, gestalterische Entwürfe, Bilder, Fotos und Geschichten begleitet die praktische Arbeit. Die Arbeit darin kann auch ein erholsamer Rückzug sein, das Buch bleibt als Erinnerung.
Schlammspringer
über das Abenteuer, sein Element zu verlassen
Eine Projektwoche mit einer JÜL-Klasse
der Hauptmann von Köpenick Grundschule
Berlin | Treptow-Köpenick
27. Novemder-18. Dezember 2013
gefördert vom
Kulturamt Treptow-Köpenick durch Mittel des
schlammspringer from Christian Bilger on Vimeo.
eine Projektwoche zum Thema Kunst und Technik
mit Biologie, Physik und Handwerk
für eine Jül- Klasse der Hauptmann von Köpenick - Grundschule
Wir bauen ein "Aqua-Teraium" mit einem ungewöhnlichen Tier
Zum Thema
Schlammspringer sind kleine Fische, die amphibienhaft im Brackwasser und in Mangrovenwäldern Ostafrikas und Asiens leben. Sie sind diesem Leben gut angepasst und sehen daher aus wie putzige Comicfiguren. Ihre kräftigen Vorderflossen nutzen sie wie Ärmchen, mit denen sie sich über den feuchten Grund hieven, die Augen stehen wie Erdnüsse eng zusammen oben auf dem Kopf, in dem sie beim Blinzeln gelegentlich ganz verschwinden. Sie ermöglichen die ideale Rundumsicht auch aus Pfützen. Periophtalus – "Umherseher"- ist der lateinische Name. Sie graben sich Höhlen zum Schlafen und Laichen und müssen dafür Schlammpäckchen verschlingen und wieder ausspeien. Ansonsten sind sie ihrem Namen gemäß auch springend unterwegs, um Insekten zu jagen. Wenn sie dabei Brust- und Rückenflossen aufstellen, erinnern sie an kleine Drachen. Im Aquarium Berlin gibt es ein Becken, in dem man sehen kann, wie ihre silbernen Augen aus dem seichten Wasser ragen.
Das sind unsere Favoriten, denen wir uns künstlerisch,
technisch, biologisch und philosophisch angenähert haben.
Die Idee entstand durch eine Beobachtung in anderen Kursen: beim Versuch, eine schöne Farbe zu mischen, werden Unmengen leuchtender Töne in ein Gefäß gegeben und verrührt, bis von der hellen und dunklen Pracht ein mittleres Braun-Grau übrig ist. Da das nicht gefällt, tut man noch etwas Zinnober dazu… solange, bis wir das Fest beenden. Was sonst nicht gern gesehen ist, ist diesmal erwünscht: das Umfeld der Schlammspringer werden die Kinder selbst mischen. Es stehen nur Grundfarben und klare Töne zur Verfügung. Gemischt wird auf dem Werkstück.
Im Schlamm herumzuspringen ist ein Vergnügen, das man hierzulande nicht allzu häufig hat. Die Großen gehen vielleicht in die Therme, die Kinder durften es als Babys im Sandkasten, die armen Schulkinder kommen sehr selten dazu. Dabei ist es lustvoll, das sieht man den kleinen Fischen an. Oder haben sie es besonders schwer, seitdem sie das Wasser verließen? Wo lebt es sich am besten?
PRAXIS:
In einer Projektwoche baute jedes Kind ein Aqua –Terrarium samt kinetischem Bewohner. Aus Holz sägten die Kinder Mangrovenwurzeln und Steine, gestalteten mit Liebe das Umfeld ihres neuen Haustieres. Der Fisch selbst, ebenfalls aus Holz, wurde aus mehreren Gliedern gefertigt und kann mittels einer Katapult-Mechanik springen oder an einem Stab über den Boden kriechen. Die mechanische Funktion bringt Leben in die Kiste, ansonsten lagern sie formschön im gemalten Brackwasser, die Augen immer oben.
Die Kinder machen einen Entwurf. Sie lernen den Umgang mit Werkzeug und Holz, mit japanischer Säge, Akkuschrauber, Schraubzwingen… Sie benutzen lange und kurze Schrauben, montieren Beilegscheiben, um Reibung zu mindern, sie bauen Räder und verstehen, wann ein Bohrloch passend und wann es größer als die Achse sein muss. Es wird einfache Physik erklärt und angewendet. Die Kinder müssen präzise sein beim Bau der Mechanik und dürfen frei und anarchisch gestalten bei der Inneneinrichtung.
Ein großformatiges Tagebuch für technische Skizzen, gestalterische Entwürfe, Bilder, Fotos und Geschichten begleitet die praktische Arbeit. Die Arbeit darin kann auch ein erholsamer Rückzug sein, das Buch bleibt als Erinnerung.